Vorstellungen loslassen - auch die von Glaube und Kirche
Passion und Ostern: Den Übergang wagen
Ostern – die Sicht weiten
Leben durch Leiden hindurch, Neues kann aufbrechen. Eine neue Sicht auf das Leben ist möglich.
Das Leben ist Geschenk wie jeder Atemzug ein Geschenk ist. Das Leben ist Kraft zur Gegenwart, zum Alltäglichen, Hingabe an den Augenblick, das Jetzt.
Ostern
Durch unverstandenes Leid hindurchgehen – den Menschen, der gesamten Schöpfung bleibt nichts erspart.
Aber der Blick auf das Leben, die Schöpfung, kann neu werden. Kann eine Horizonterweiterung erfahren.
In diesen Zeiten? Viele Tausende sind an Corona qualvoll und langsam verstorben - und auch einsam.
Keine Berührungen, keine Nähe - der Hauch des Abschieds in Atemnot. Aushauch des Lebens. Im Vordergrund: Maschinen, Technik, Hektik. Dann Ende! Kein Abschied. Manches Leben ist daran zerbrochen. Hinterbliebene, Familien in Not. Seelisch, materiell. Ärzte, Ärztinnen und Pfleger*innen sind zum Teil am Ende der Kräfte.
Ostern
Das Leiden, dann der Tod Jesu! Maria Magdalena sucht den Leichnam, läuft zum Grab hinein, das jedoch leer ist. Sie ist in Trauer. Ihre Gegenwart ist Enttäuschung, Klage, Unverständnis, Fassungslosigkeit.
Maria Magdalena sieht nichts. Zumindest nicht das, was sie sucht, nicht das was sie meint finden zu müssen. Sie läuft zurück zu den Jüngern, dies erzählen. Sie sollen kommen und selbst sehen.
Dann kehrt Maria nochmals um und zum Grab zurück. In Ihrer Aufgelöstheit verweilt sie länger dort als die Männer. Sie braucht Zeit. Hält inne. Verabschiedet sich von ihren Vorstellungen. Dieser Blick- und damit Sichtwechsel bewirkt, dass sie erkennt, dass sich ihr in einer noch unfassbaren Weise Jesus zeigt. Nicht der Gärtner, wie sie zunächst dachte.
Gegenwart und Licht: Es ist anders, ganz anders! Ihr Herz ist offen für das ganz andere. Hier geschieht Hingabe an die Gegenwart – deshalb wird sie überrascht. Sie nimmt diese unerwartete, unfassbare Präsenz des Lebendigen wahr.
Aber: Nicht festhalten soll sie, sondern verkünden was sie erfahren hat.
Ostern
Ein Durchbruch der Hingabe an die Gegenwart. Nicht suchen und sehen, was ich sehen will – sondern mich überraschen lassen, von dem was mir geschenkt ist. Nicht festhalten, denn Erfahrungen werden immer neu geschenkt, müssen durchlebt werden. Sie erden.
Aufatmen – nicht weil alles leicht ist, ohne Leiden, ohne Qualen, ohne …. !
Ostern
Wenn die Zukunft – in der Gegenwart aufscheint. Licht und Schatten wirft. Beides gehört dazu.
Wir können diesen österlichen Weg gehen. In allem Geschaffenen ist Leben und ja, auch der Tod gehört dazu.
Ein gute und neu sinnstiftende Kar- und Osterzeit wünsche ich uns allen, trotz und mit allem!
Julia Kohler
Ostern – die Sicht weiten
Leben durch Leiden hindurch, Neues kann aufbrechen. Eine neue Sicht auf das Leben ist möglich.
Das Leben ist Geschenk wie jeder Atemzug ein Geschenk ist. Das Leben ist Kraft zur Gegenwart, zum Alltäglichen, Hingabe an den Augenblick, das Jetzt.
Ostern
Durch unverstandenes Leid hindurchgehen – den Menschen, der gesamten Schöpfung bleibt nichts erspart.
Aber der Blick auf das Leben, die Schöpfung, kann neu werden. Kann eine Horizonterweiterung erfahren.
In diesen Zeiten? Viele Tausende sind an Corona qualvoll und langsam verstorben - und auch einsam.
Keine Berührungen, keine Nähe - der Hauch des Abschieds in Atemnot. Aushauch des Lebens. Im Vordergrund: Maschinen, Technik, Hektik. Dann Ende! Kein Abschied. Manches Leben ist daran zerbrochen. Hinterbliebene, Familien in Not. Seelisch, materiell. Ärzte, Ärztinnen und Pfleger*innen sind zum Teil am Ende der Kräfte.
Ostern
Das Leiden, dann der Tod Jesu! Maria Magdalena sucht den Leichnam, läuft zum Grab hinein, das jedoch leer ist. Sie ist in Trauer. Ihre Gegenwart ist Enttäuschung, Klage, Unverständnis, Fassungslosigkeit.
Maria Magdalena sieht nichts. Zumindest nicht das, was sie sucht, nicht das was sie meint finden zu müssen. Sie läuft zurück zu den Jüngern, dies erzählen. Sie sollen kommen und selbst sehen.
Dann kehrt Maria nochmals um und zum Grab zurück. In Ihrer Aufgelöstheit verweilt sie länger dort als die Männer. Sie braucht Zeit. Hält inne. Verabschiedet sich von ihren Vorstellungen. Dieser Blick- und damit Sichtwechsel bewirkt, dass sie erkennt, dass sich ihr in einer noch unfassbaren Weise Jesus zeigt. Nicht der Gärtner, wie sie zunächst dachte.
Gegenwart und Licht: Es ist anders, ganz anders! Ihr Herz ist offen für das ganz andere. Hier geschieht Hingabe an die Gegenwart – deshalb wird sie überrascht. Sie nimmt diese unerwartete, unfassbare Präsenz des Lebendigen wahr.
Aber: Nicht festhalten soll sie, sondern verkünden was sie erfahren hat.
Ostern
Ein Durchbruch der Hingabe an die Gegenwart. Nicht suchen und sehen, was ich sehen will – sondern mich überraschen lassen, von dem was mir geschenkt ist. Nicht festhalten, denn Erfahrungen werden immer neu geschenkt, müssen durchlebt werden. Sie erden.
Aufatmen – nicht weil alles leicht ist, ohne Leiden, ohne Qualen, ohne …. !
Ostern
Wenn die Zukunft – in der Gegenwart aufscheint. Licht und Schatten wirft. Beides gehört dazu.
Wir können diesen österlichen Weg gehen. In allem Geschaffenen ist Leben und ja, auch der Tod gehört dazu.
Ein gute und neu sinnstiftende Kar- und Osterzeit wünsche ich uns allen, trotz und mit allem!
Julia Kohler